Innerstädtisches Bauen, Baugrube

Hier stellen wir einige Referenz­­projekte aus unter­schiedlichen Arbeits­gebieten vor.

MAIN YARD, Frankfurt am Main

Komplettrückbau von Wohngebäuden und gewerblich genutzten Hallen sowie großräumiger Unterkellerung im Allerheiligenviertel in Frankfurt zwischen der Breiten Gasse und der Lange Straße in Frankfurt am Main.

Projektlaufzeit: 2018 bis 2024
Auftraggeber: green alley und green alley 2 GmbH, Pullach

Projekthintergrund

Das Gelände zwischen der Breiten Gasse, der Allerheiligenstraße und der Lange Straße mit einer vielschichtigen Historie mit alten Brauereien, diversem Gewerbe und einer Nutzung durch den Kunstverein Familie Montez war teilweise baufällig und wurde komplett abgebrochen. Hier wird ein neues Stadtquartier mit Nutzungen von Wohnen, über Hotel, Appartments, Einzelhandel und Gastronomie entwickelt, durch das später diagonal die „Grüne Gasse“ führt.

Projektbeschreibung

Nach dem Teilabbruch der oberirdischen Bebauung und der Verfüllung der Keller mit Abbruchmaterial wurde der Verbau von dieser Ebene ausgeführt. Die Baugrubensicherung erfolgte durch überschnittene Bohrpfahlwände mit Aussteifungen und Rückverankerungen sowie bereichsweise mit einer „toter Mann“-Konstruktion.

Projektleistungen BFM

  • Baugrunderkundung, umwelttechnische Untersuchungen und Gründungs­gutachten
  • Stand­sicherheits­untersuchungen zu historischen Kellern
  • Planung der Grundwasser­haltung, Technischer Erläuterungs­bericht zur Grundwasser­haltung
  • Ausschreibung der Baugrube mit Verbau, Erdarbeiten, Grundwasser­haltung und Restabbruch sowie geotechnischen Messungen
  • Mithilfe bei der Vergabe
  • Fachbauüberwachung, Rechnungs­prüfung, Bewertung von Nachträgen
  • Umwelttechnische Untersuchungen des Aushub­materials
  • Begleitung der Grundwasser­haltung

Schwedler Trio, Frankfurt am Main

Projektlaufzeit: 2019 – 2022
Auftraggeber: Isaria Objekt Schwedler Trio GmbH, München

Projekthintergrund

Im Rahmen der Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhof­areals Ost südöstlich des Südbahnhofs in Frankfurt am Main wurden diverse Baumaßnahmen mit hochwertiger Wohnbebauung realisiert.

Projektbeschreibung

Als eine der letzten Flächen des ehemaligen Güterbahnhofareals südöstlich des Südbahnhofs in Frankfurt am Main wurde das Wohnhochhaus Schwedler Trio nördlich der Ferdinand-Happ-Straße errichtet. Das Gebäude mit einer durchgehenden Unterkellerung mit einer Grundfläche von 2.775 m² und 16 Obergeschossen wurde mittels einer Kombinierten Pfahl-Plattengründung gegründet.

Der Aushub innerhalb einer rückverankerten überschnittenen Bohrpfahlwand beinhaltete neben üblichen anthropogenen Auffüllungen Kriegsschutt aus dem 2. Weltkrieg.

Foto: Bohrgerät und EZB

Projektleistungen BFM

  • Baugrund­erkundung, umwelt­technische Untersuchungen und Gründungs­gutachten
  • Planung des Baugrubenverbaus
  • Planung und Abstimmung der Kombinierten Pfahl-­Plattengründung (KPP)
  • Planung der Grundwasserhaltung, Technischer Erläuterungs­bericht zur Grundwasser­haltung
  • Ausschreibung der Baugrube mit Verbau, Erdarbeiten, Grundwasser­haltung und Restabbruch sowie geotechnischen Messungen
  • Mithilfe bei der Vergabe
  • Fachbau­überwachung, Rechnungs­prüfung, Bewertung von Nachträgen
  • Umwelttechnische Untersuchungen des Aushub­materials
  • Begleitung der Grundwasser­haltung
  • Auswertung und Bewertung der Messungen zur KPP

Messehalle 5, Frankfurt am Main

Projektlaufzeit: 2017 – 2024
Auftraggeber: Messe Frankfurt Venue GmbH

Projekthintergrund

Im Rahmen der turnusmäßigen Erneuerung oder Sanierung der Messehallen war zum Ende der 2010er Jahre der Rückbau der bestehenden Messehalle 5 und deren Neubau am gleichen Standort vorgesehen. Ebenso wurde das angeschlossene Zwischen­bauwerk zur westlich liegenden Messehalle 6 erneuert.

Projektbeschreibung

Die erneuerte Messehalle 5 ist ein Hallengebäude mit zwei Ebenen mit jeweils ca. 165 m × 55 m Ausstellungsfläche. Um die Ausstellungsflächen herum befinden sich die unterkellerten Gürtelbauten und Foyers mit zwei zusätzlichen Zwischengeschossen für die Gebäudeinfrastruktur.

Die jeweiligen Bauteile und Gebäudeteile des Hallenkomplexes wurden auf unterschiedlichen Gründungen abgesetzt. Maßgeblich für die Gründungsart im Osten der Halle war der dort innerhalb des direkt anschließenden Congress Center Messe Frankfurt (CMF) liegende, sehr setzungsanfällige Saal „Harmonie“ dessen Fußboden mittels einer hydraulischen Unterkonstruktion segmentweise höhenverstellt werden kann. Hier wurde eine setzungsarme Tiefgründung auf Mikropfählen wegen der beengten Platzverhältnisse am Übergang zum CMF gewählt. Der weitere Bereich des Ost-Foyers wurde als Gründungsübergang zur Flachgründung der Ausstellungsfläche und des Westteils auf einer Kombinierten Pfahl-Plattengründung (KPP) gegründet, sodass die Setzungsdifferenzen insgesamt klein gehalten wurden.

Der Aushub erfolgte innerhalb einer rückverankerten Einphasen-Dichtwand mit eingestellten Stahlbeton-Fertigteilen. In der beginnenden Corona-Pandemie war noch keine kampfmittelfreie Aushubtiefe erreicht. Daher kam es zeitweise zu einem Baustopp, um zu dieser Zeit unzulässige Evakuierungsmaßnahmen bei einem Kampfmittelverdacht ausschließen zu können. In enger Abstimmung mit dem Kampfmittelräumdienst konnten dann der Aushub unter der Überwachung von Feuerwerkern zunächst in langsamem Tempo fortgesetzt werden, bis die pandemiebedingten Verordnungen zum Kontaktverbot wieder aufgehoben wurden.

Eine weitere Besonderheit war die bauzeitliche Beanspruchung der bereits in zwei Reihen aufgestellten flach gegründeten Halleninnenstützen. Im anschließenden Arbeitsgang mussten die Fertigteilbinder durch einen sehr schweren Raupenkran auf die Stützen aufgesetzt werden. Dieser bewegte sich von Osten nach Westen arbeitend in dem 11 m breiten Korridor zwischen den beiden Stützenreihen und beanspruchte damit die Stützenfundamente in besonderem Maße. Somit mussten Maßnahmen ergriffen werden, um eine Schiefstellung der Stützen zu vermeiden. Hierzu wurde ein Konzept erarbeitet und entsprechende Verformungsnachweise erbracht.

Projektleistungen BFM

  • Baugrunderkundung, umwelttechnische Untersuchungen und Gründungs­gutachten
  • Planung des Baugrubenverbaus
  • Planung und Abstimmung der Kombinierten Pfahl-­Plattengründung (KPP)
  • Numerische Verformungs­berechnungen mit der Finite Elemente Methode zu den Mitnahme­setzungen des Saal Harmonie im CMF
  • Planung der Grundwasser­haltung, Technischer Erläuterungs­bericht zur Grundwasser­haltung
  • Ausschreibung der Baugrube mit Verbau, Erdarbeiten, Grundwasser­haltung und Restabbruch sowie geotechnischen Messungen
  • Planung und Ausschreibung von Nebenbaugruben für die Fundamente des Zwischenbauwerks
  • Mitwirkung bei der Vergabe
  • Örtliche Fachbau­überwachung Spezialtiefbau und Erdbau, Rechnungs­prüfung, Bewertung von Nachträgen
  • Umwelttechnische Untersuchungen des Aushub­materials
  • Begleitung der Grundwasserhaltung
  • Auswertung und Bewertung der Messungen zur KPP und zur weiteren Gründung


Foto:

FAZ-Tower, Europaviertel, Frankfurt am Main

Projektlaufzeit: 2017 – 2024
Auftraggeber: PGE Grundstücksgesellschaft Europaviertel mbH, Grünwald

Projekthintergrund

Eines der letzten Baugrundstücke an der Europaallee war das Baufeld 43, auf dem der neue Standort für die Frankfurter Allgemeine Zeitung – der sogenannte FAZ TOWER – errichtet wurde. Er bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden Wohntower PRAEDIUM das Gegengewicht zu den ebenfalls prominent aus der urbanen Landschaft herausragenden Gebäude am westlichen Ende der Europaallee: den Wohntürmen AXIS und WESTSIDE TOWER.

Foto: Fertige Baugrube FAZ-Seite, 10/2019

Projektbeschreibung

Der im Grundriss rechteckige Gebäudekomplex besteht aus dem westlichen FAZ TOWER mit einer Höhe von rd. 66 m (18 Geschosse) und dem östlichen 7geschossigen Anbau. Beide Abschnitte teilen sich 3 Untergeschosse, die bis zu 13 m unter das Gelände reichen. Die besondere Anforderung an die Gründung besteht in der Begrenzung von Setzungsunterschieden zwischen dem FAZ TOWER und dem Flachanbau. Eine wichtige Anforderung an die Herstellung der 13 m tiefen und 9 m ins Grundwasser einbindenden Baugrube bestand zudem in der Begrenzung der Grundwasserfördermenge aus umwelttechnischen Gründen und zum Schutz der Nachbarbebauung.

Projektleistungen BFM

  • Machbarkeits­studie und umwelt­technische Beratung des Bauherren beim Grundstückskauf
  • Baugrund­erkundung, umwelttechnische Untersuchungen und Gründungs­gutachten
  • Planung des Baugruben­verbaus
  • Planung und Abstimmung der Kombinierten Pfahl-Plattengründung (KPP)
  • Planung der Grundwasser­haltung, technischer Erläuterungs­bericht zur Grundwasser­haltung
  • Mitwirkung beim Erwirken und bei der Verhandlung der Nachbarschafts­vereinbarung
  • Mitwirkung bei der Vergabe und geotechnische Begleitung des Bau-Partnerschaft-Verfahrens
  • Fachbau­überwachung, Rechnungs­prüfung, Nachtrags­prüfung
  • Aushub­überwachung, umwelt­technische Begleitung
  • Monitoring zur Grundwasser­haltung
  • Auswertung und Bewertung der baubegleitenden Kontroll­messungen