Deponien

Hier stellen wir einige Referenz­projekte aus unterschiedlichen Arbeits­gebieten vor.

Deponie 1b, Kielmannsegge bei Osnabrück

Projektlaufzeit: Seit 2009
Auftraggeber: Georgsmarienhütte GmbH, Neue Hüttenstraße 1, 49124 Georgsmarienhütte

Projekthintergrund

Die in der Gemeinde Hasbergen, in der Gemarkung Orbeck vorhandene Altdeponie Kielmannsegge soll in die Nachsorge entlassen werden. Hierzu soll in einem ersten Arbeitsschritt die Deponieoberfläche, die derzeit kein definiertes Gefälle aufweist, mit einem Gefälle hergestellt werden, um das Oberflächenwasser gezielt zu der im Westen vorhandenen Vorflut zu leiten. In einem zweiten Schritt soll die Altdeponie mit einer Oberflächenabdichtung abgedeckt werden, um den Zufluss von Oberflächenwasser in die Deponie zu verhindern und somit die Sickerwasserbildung zu reduzieren.

Projektbeschreibung

Als Oberflächenabdichtung wurde ein System mit Geotextilen Tondichtungsbahnen zur Genehmigung beantragt. Die Profilierung der Deponieoberfläche (Auf- und Abtrag) wurde mit digitalen Geländemodellen (DGM) so geplant, dass die diffuse Gefällesituation bereinigt wurde und ein zentrales, nordwärts gerichtetes Gefälle geplant wurde. Als Oberflächenentwässerungssystem wurden trapezförmige Entwässerungsrinnen geplant, die das Oberflächenwasser über Entwässerungsbauwerke in die im Westen vorhandene Vorflut einleiten.

Hauptmassen:

  • ca. 45.000 m³ Massenauftrag
  • ca. 46.000 m² Oberflächenabdichtung mit Geotextilen Tondichtungsbahnen
  • ca. 450 m Entwässerungsrinnen
  • Entwässerungsbauwerke (Sandfang, Schächte, Entwässerungsrohre etc.)

Projektleistungen BFM

  • Objektplanung (Leistungsphasen 1-9 nach § 40 ff der HOAI)
  • Tragwerksplanung (Leistungsphasen 1-6 nach § 48 ff der HOAI)
  • Aufstellen von Erdbauvorgaben und eines Qualitätssicherungsprogrammes
  • Beratungsleistungen zur Geotechnik
  • Planung der Vorbehandlung der Deponieersatzbaustoffe


Abbildung: Übersicht Basisabdichtung

Deponie, Nieder-Ofleiden

Projektlaufzeit: seit 2003
Auftraggeber: HIM GmbH, Waldstraße 11, 64584 Biebesheim

Projekthintergrund

Die HIM GmbH, Biebesheim, betreibt seit den 1980er Jahren im Steinbruch der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie GmbH (MHI) im Stadtteil Nieder-Ofleiden der Stadt Homberg/Ohm eine Monodeponie für nicht überwachungsbedürftige Abfälle mineralischen Ursprungs der Deponieklasse I zur Einlagerung von Gießereialtsanden, die aus den Produktionsbetrieben der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG, Stadtallendorf und Laubach / Oberhessen stammen.

Projektbeschreibung

Bei der Deponie Nieder-Ofleiden wurden seit 2003 (Einstieg des BFM in das Projekt) folgende Bauwerke errichtet bzw. Abdichtungen hergestellt, die vom BFM geplant, ausgeschrieben und überwacht wurden:

  • ca. 15 m breite und 2,5 m tiefe und insgesamt über 450 m lange Rigolen aus Basaltstücksteinen zur Trockenhaltung der Basisabdichtung
  • ca. 32.000 m² Basisabdichtung mit 50 cm mineralischer Abdichtung (Ton) als Technische Barriere, 2,5 mm Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) als Abdichtung, 1.200 g/m² Schutzvlies, 20 cm Schutzschicht aus Feinsanden, 30 cm Entwässerungsschicht aus Basaltschotter und insgesamt ca. 600 m Entwässerungsleitung aus PE100-Sickerwasserrohren
  • ca. 200 m Entwässerungskanal durch Basalt und Pyroklastika hergestellt in bergmännischer Bauweise in Anlehnung an die Neue Österreichische Tunnelbaumethode (NÖT) incl. Ein-, Auslauf- sowie Portalbauwerke
  • ca. 17.000 m² Oberflächenabdichtung aus Geotextilen Tondichtungsbahnen und 2,3 m Rekultivierungsschicht
  • ca. 17.100 m² Zwischenabdichtung aus Geotextilen Tondichtungsbahnen und einer 30 cm Entwässerungsschicht aus Basaltschotter
  • ca. 28.900 m² temporäre Oberflächenabdeckung (Erosionsschutz) mit einer Anspritzbegrünung und Erosionsschutzmatten sowie Herstellung von Entwässerungs- und Böschungsrinnen
  • ca. 6.300 m² Felswandabdichtung mit Spritzbeton und Kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtung (KMB)
  • Herstellen eines ca. 135 m langen, 4,3 m breiten und 4,8 m hohen Kontrollgangs aus Stahlbeton
  • Derzeit wird die Basisabdichtung der Erweiterungsabschnitte DAIII und DAIV.1 hergestellt (ca. 30.000 m² Basis-, ca. 5.000 m² Zwischen- und ca 3.000 m² felswandabdichtung)

Projektleistungen BFM

  • Objektplanung (Leistungsphasen 1-9 nach § 40 ff der HOAI)
  • Tragwerksplanung (Leistungsphasen 1-6 nach § 48 ff der HOAI)
  • Wahrnehmung der Bauoberleitung (Leistungsphase 8 nach § 40 ff der HOAI)
  • Wahrnehmung der örtlichen Bauüberwachung
  • Wahrnehmung der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination nach BaustellV
  • Ausführen von Bodenmechanischen Feld- und Laborversuchen
  • Beratungsleistungen zur Geotechnik und Hydrogeologie
  • Erstellen von Genehmigungsunterlagen für den Betrieb von Anlagen (nach BImSchG)
  • Tunnelbautechnische Gutachten und Fachbauleitung

Deponie, Wicker

Projektlaufzeit: Seit 1976
Auftraggeber: Rhein-Main Deponie GmbH, Steinmühlenweg 5, 65439 Flörsheim-Wicker

Projektbeschreibung

Der Main-Taunus-Kreis errichtete ab 1968 zwischen Wicker, Hochheim und Massenheim innerhalb einer ausgebeuteten Kiesgrube auf dem Tonboden eine Deponie für Hausmüll und hausmüllähnliche Abfälle. Nach und nach wurden mit den jeweiligen gesetzlichen Änderungen unterschiedliche Deponbieabdichtungssysteme errichtet. Seit Juni 2005 wird auf der Deponie Wicker kein unbehandelter Müll mehr eingelagert (Grundlage ist die TASi – Technische Anleitung zur Verwertung, Behandlung und sonstigen Entsorgung von Siedlungsabfällen).

Die Deponie weist derzeit folgende Anlagen auf:

  • Biogaskraftwerk
  • Biomassekraftwerk
  • Deponiegaskraftwerk
  • Photovoltaikanlagen
  • Wertstoffsortierung
  • Bodenreinigung
  • Altholzaufbereitung
  • Schlackeaufbereitung
  • Inertstofflager
  • Stabilisierungsanlage
  • Abfallbehandlung (Umschlag und Sortierung)


Folgende Baumaßnahmen wurden vom BFM begleitet:

  • Oberflächenabdichtungen
  • Basisabdichtungen
  • Zwischenabdichtungen
  • Dichtwände (Schlitzwand)
  • Dichtungsriegel
  • Pfahlgründung der Betriebsanlagen auf Abfällen

Projektleistungen BFM

  • Gründungsberatung
  • Geotechnische Untersuchungen
  • Standsicherheitsuntersuchungen und Setzungsberechnungen
  • Qualitätssicherung der Baumaßnahmen
  • Beratung und Unterstützung während der Planungs- und Ausführungsphase


Foto: Dränmatten der Oberflächenabdichtung
Foto: Oberflächenglättung

Deponie, Wiesbaden

(Deponie Dyckerhoffbruch)

Projektlaufzeit: Seit 1991
Auftraggeber: ELW, Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden, Deponiestraße 15, 65205 Wiesbaden

Projektbeschreibung

1964 wurde die Deponie Wiesbaden im ehemaligen Steinbruchbetrieb der Fa. Dyckerhoff im Südosten Wiesbadens errichtet. Von 1964 bis 2005 wurden in mehreren Deponieabschnitten etwa 20 Millionen Kubikmeter (ca. 29 Millionen Tonnen) häusliche und gewerbliche Siedlungsabfälle abgelagert. Seit 2005 dürfen nur noch inerte Abfälle in die Deponie eingebaut werden.

Folgende Baumaßnahmen wurden vom BFM begleitet:

  • Oberflächenabdichtungen
  • Basisabdichtungen
  • Zwischenabdichtungen

Projektleistungen BFM

  • Gründungsberatung
  • Geotechnische Untersuchungen
  • Standsicherheitsuntersuchungen und Setzungsberechnungen
  • Qualitätssicherung der Baumaßnahmen (Behördenüberwachung für das zuständige Regierungspräsidium)
  • Beratung und Unterstützung während der Planungs- und Ausführungsphase


Foto: Basisabdichtung
Foto: Oberflächenglättung

Neubau Rheinhauptdeich, zwischen dem Schöpfwerk Gimbsheim und der Schließe Fischsee

Projektlaufzeit: seit 2007
Auftraggeber: Auftraggeber: Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Mainz

Projekthintergrund

Das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Mainz (SGD Süd), plante, den Rheinhauptdeich zwischen Gimbsheim und Guntersblum zu ertüchtigen. In Voruntersuchungen wurde festgestellt, dass die vorhandene Deichhöhe und der Aufbau sowie die Zusammensetzung des Deiches nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprach. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer Sanierung.

Projektbeschreibung

Der Deichabschnitt beginnt am Schöpfwerk in Gimbsheim (Rhein-km 469,85) und endet an der Schließe Fischsee (Rhein-km 472,00). Die Gesamtlänge des Sanierungsabschnittes beläuft sich somit auf 2.150 m. Der alte, nicht standsichere Deich wird vollständig abgetragen und mit einem neuen, dem Stand der Technik entsprechenden Regelprofil wieder aufgebaut. Dabei wird, sofern geeignet, dass vorhandene Deichbaumaterial wiederverwendet.

Projektleistungen BFM

  • Baugrunderkundung der Deichtrasse
  • Durchführung von umwelttechnischen Untersuchungen
  • Durchführung von Standsicherheitsberechnungen
  • Geotechnische Beratung des Auftraggebers im Zuge der Planungsphase und der LV-Erstellung
  • Aufstellen des Qualitätssicherungsplanes
  • Durchführung von Eignungsprüfungen an mineralischen Materialien
  • Begleitung der Probefeldbauten
  • Qualitätssicherung und geotechnische Fremdüberwachung während der Bauausführung


Foto: Erdabtrag alter Deichquerschnitt
Foto: Verdichtungsarbeiten neuer Dammquerschnitt